Aidenbach
Aidenbach
| |
---|---|
| |
Basisdaten
| |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Passau |
Höhe: | 340 - 400 m |
Fläche: | 17,19 km² |
Einwohner: | 3.069 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 94501 |
Vorwahl: | 08543 |
Kfz-Kennzeichen: | PA |
Website: | www.aidenbach.de |
Erster Bürgermeister: | Karl Obermeier (CSU) |
Aidenbach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Passau und bildet mit der Gemeinde Beutelsbach die Verwaltungsgemeinschaft Aidenbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Aidenbach liegt in der Planungsregion Donau-Wald, eingebettet im Isar-Inn-Hügelland zwischen Vils und Rott im äußersten Westen des Landkreises Passau. Vilshofen an der Donau liegt 10 Kilometer entfernt, nach Pfarrkirchen sind es 20 Kilometer und nach Passau ist eine Wegstrecke von 35 Kilometer zurückzulegen. Das umliegende Straßennetz weist allerdings keine ausgebauten Bundesstraßen auf.
Es existieren die Gemarkungen Aidenbach, Aldersbach und Haidenburg.
Gliederung
Ortsteile des Marktes sind Agendorf, Aidenbach, Bärnthal, Buchenöd, Gunzing, Hauptmannsberg, Heft, Hollerbach, Köching, Mandlmühle, Mistlbach, Penzing, Rannerding, Schöfbach, Senging, Steinpoint, Stetten, Waidthoma und Weingarten.
Wappen
Aidenbach führt bereits seit 1811 ein Wappen. Der Schrägbach redet für das Ortsnamengrundwort. Die Bedeutung des seltenen Doppelhakens bleibt unklar, vielleicht soll er einen Maueranker darstellen, der als Ortsgemerke verwendet wurde (Stadler). Die Gemeinde deutet den Doppelhaken als landwirtschaftliches Werkzeug ähnlich einem Pickel, das in ältesten Zeiten als Rodungswerkzeug benutzt wurde.
Siehe Hauptartikel: Wappen (Aidenbach)
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Pfarrei Aidenbach 1072 unter dem Namen „Etinbach“. Der Ortsname leitet sich vermutlich von Haito ab. Dieser war als Stifter von Ländereien um Aidenbach urkundlich belegt, und ergänzt um das althochdeutsche pah (bzw. pach) entstand Bach. Ab 1120 hieß der heutige Markt Aidenbach „Atinpach“, benannt nach dem Herrengeschlecht, das zu jener Zeit Aidenbach als Sitz wählte. 1268 stand fest, dass die Siedlung damals schon Marktrechte hatte. Die Gerichtbarkeit über den Markt übte die Herrschaft in Haidenburg aus. Dem Markt standen zwar etliche Rechte zu (etwa Zollerhebung), gleichzeitig wurden die Interessen der Zisterziensermönche gesichert und Aidenbach konnte seine Marktrechte nur in geringen Teilen ausüben. Kriege und Seuchen stürzten den florierenden Markt in Hunger und Schulden.
Grausame Auswirkungen für Aidenbach hatte die Schlacht von Aidenbach um 1705 bis 1706. Hier wurden die Souveränitätsbestrebungen des Bauernvolkes brutal niedergeschlagen. Bis heute schockiert die Zahl der Gefallenen von 4.000.
1712 brach ein Großbrand aus, der verheerende Folgen für sämtliche Gebäude auf der Bräuseite des Platzes hatte. Offene Abwassergräben und Kalkgruben machten der Bevölkerung bis ins Jahr 1817 schwer zu schaffen und zwangen die meisten Bürger über Stege zu ihrem Haus. Außerdem war der Platz auf Grund dessen nur über Brücken zu befahren. Der grausame Gestank und die mit dem Schmutz verbundene Seuchengefahr waren zudem ein großes Problem. Auch die heutige Form des Marktplatzes geht noch auf die zugeschütteten Gräben, um nach steckengebliebenen Fuhrwerken eine ebene Fläche der Fahrbahn zu erzielen, zurück.
Nach der Verlegung des Friedhofs an die Wallfahrtsstätte Buchenöd und die Beseitigung der Totenkapelle wurde die Kirche gepflegt und mehr auf die weitere optische Gestaltung des Platzes gelegt. 1848 wurden die Patrimonialgerichte aufgelöst und der Markt dem Landgericht Vilshofen (heute: Vilshofen an der Donau) unterstellt. Außerdem erhielt die heutige politische Gemeinde die volle Selbstständigkeit.
Besonders die Modernisierungsaktivitäten nach Ende des Zweiten Weltkriegs gingen nicht spurlos an Aidenbach vorüber. Seit dem Gemeindeedikt von 1967 ist der Markt Aidenbach „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Viele weitere kleinere Ortschaften kamen in den 1970er Jahren zur Marktgemeinde hinzu.
Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeister ist Karl Obermeier (CSU). Er wurde 2008 mit einer Mehrheit von 54,08 Prozent Nachfolger von Walter Taubeneder (CSU). 2014 wurde er mit 72,15 Prozent der Stimmen gegen Isabella Weidl (Freie Wähler, 27,85 Prozent) im Amt bestätigt.
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich aufgrund der Kommunalwahl 2014 wie folgt:
- CSU: 8 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 8)
- Freie Wähler: 4 Sitze (2008: 5)
- SPD/Parteifreie Wählergemeinschaft: 2 Sitze (2008: 1)
- ÜW: 1 Sitz (2008: 1)
- Die Unbequemen: 1 Sitz (2008: Die Innovativen: 1)
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Agatha, neugotische Staffelhallenkirche, erbaut 1900 nach dem Plan von Johann Baptist Schott
- Evangelische Kreuzkirche, eingeweiht 1956
- Marktplatz mit Bürgerhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts
- Lieber bairisch sterben... Aidenbach 1706, Freilichtspiel zur Erinnerung an die Schlacht von Aidenbach
Zudem liegt Aidenbach an der Strecke des europäischen Pilgerwegs Via Nova.
Bildung und Erziehung
- Mittelschule Aidenbach
- Kindergarten Aidenbach
- Volkshochschule Aidenbach
- Volksbücherei Aidenbach
Vereine
|
|
Persönlichkeiten (Auswahl)
- Walter Taubeneder, Politiker
- Friedemann Liebisch, Maler
- Josef Kohlbauer, Geistlicher, Ehrenbürger Aidenbachs
- Johannes Kappel, Geistlicher und Maler
- Ludwig Straubinger, Geistlicher
- Joseph Pamler, Geistlicher und Historiker
- August Ducrue, königlicher Hofphotograph
- Wolfgang von Closen, Bischof von Passau
Weblinks
- Freilichtspiel „Lieber bairisch sterben... Aidenbach 1706“
- Fotos zu Aidenbach und historische Bilder
Aicha v.W. – Aidenbach – Aldersbach – Bad Füssing – Bad Griesbach i.R. – Beutelsbach – Breitenberg – Büchlberg – Eging am See – Fürstenstein – Fürstenzell – Haarbach – Hauzenberg – Hofkirchen – Hutthurm – Kirchham – Kößlarn – Malching – Neuburg a.I. – Neuhaus a.I. – Neukirchen v.W. – Obernzell – Ortenburg – Pocking – Rotthalmünster – Ruderting – Ruhstorf an der Rott – Salzweg – Sonnen – Tettenweis – Thyrnau – Tiefenbach – Tittling – Untergriesbach – Vilshofen an der Donau – Wegscheid – Windorf – Witzmannsberg