Büchlberg
Büchlberg
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Passau |
Höhe: | 490 m |
Fläche: | 28,13 km² |
Einwohner: | 4.110 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 94124 |
Vorwahl: | 08505 |
Kfz-Kennzeichen: | PA |
Website: | www.buechlberg.de |
Erster Bürgermeister: | Josef Hasenöhrl (FWG) |
Büchlberg ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Passau und staatlich anerkannter Erholungsort.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Büchlberg liegt zwischen der Dreiflüssestadt Passau und dem Nationalpark Bayerischer Wald. Nur 15 km nördlich von Passau gelegen, ist der Ort über die B 12 zu erreichen.
Ortsteile
Die Gemarkungen Büchelberg, Donauwetzdorf, Leoprechting, Nirsching und Raßberg umfassen die Ortsteile Bärnreuth, Denkhof, Draxing, Eberhardsberg, Edthof, Freihof, Freimadlsäge, Germannsberg, Gummering, Gutwiesen, Haizing, Hartingerhof, Heideck, Heiligenbrunnmühle, Hof, Kammerwetzdorf, Kittlmühle, Kothmühle, Manzenberg, Mitterbrünst, Nirsching, Oberkatzendorf, Obermühle, Reitberg, Saderreut, Schwieging, Schwolgau, Sölling, Steinberg, Steinmühle, Tannöd, Unterkatzendorf, Windpassing, Wolfschädlmühle und Wotzing.
Geschichte
Der Ort Büchlberg entstand vermutlich um etwa 1000 und war ursprünglich eine Dorfsiedlung des zum Kloster Niedernburg gehörenden Abteilandes. 1161 übereignete Kaiser Friedrich Barbarossa das Gebiet an die Bischöfe von Passau. Die ersten urkundlichen Nachweise Büchlbergs sind 1195 die Erwähnung eines Tiemo de Puchenberg und um 1200 eines Cunradus de Buochelberge. Verwaltungsrechtlich gehörte Büchlberg ursprünglich zum Amt Niedernburg, seit dem 13. Jahrhundert zum Fürstbischöflichen Landgericht Passau-Oberhaus und ab dem 16. Jahrhundert zum neuerrichteten Fürstbischöflich-Passauischen Pflegeamt Leoprechting.
Durch die Säkularisation 1803 kam Büchlberg als Teil des aufgelösten Hochstifts Passau nach kurzer Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Salzburg 1805 zum Königreich Bayern. Auf der Grundlage des Steuerdistrikts Leoprechting wurde die Gemeinde gleichen Namens formiert, zu der Büchlberg als Ortsteil gehörte.
Über Jahrhunderte hinweg dominierte die Landwirtschaft als Haupterwerbsquelle. Kurz vor der Jahrhundertwende eröffnete die Firma Kerber in Büchlberg einen Granitsteinbruch, wodurch der Ort einen großen Aufschwung erlebte. Nachdem die Ortsflur Leoprechting am 13. Januar 1946 der Gemeinde Hutthurm zugewiesen worden war, wurde mit Urkunde vom 1. März 1950 der Gemeindename von Leoprechting in Büchlberg geändert.[1]
In den späten 1960er Jahren wurde der Steinbruch infolge Absatzmangels aufgelassen. Heute befindet sich im ehemaligen Steinbruchsgelände ein tiefer See. Der alte Steinbruch ist nun als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und soll für die Zukunft als flächenhaftes Naturdenkmal erhalten werden. Im Zuge der Gebietsreform wurde 1972 die Gemeinde Nirsching mit dem Hauptort Denkhof eingegliedert, 1978 kamen noch die Orte Manzenberg und Hartingerhof von der aufgelösten Gemeinde Raßberg dazu. Heute ist Büchlberg staatlich anerkannter Erholungsort und beliebtes Reiseziel bei Touristen.
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen, das seit 1958 geführt wird, stellt durch die Kombination des Wolfs mit den Halbmonden wichtige historische Bezüge her. Der rote Wolf aus dem Passauer Hochstiftswappen erinnert daran, dass Büchlberg zusammen mit dem Kloster Niedernburg im Jahr 1161 durch Schenkung Kaiser Friedrich Barbarossas an den Bischof von Passau gelangte. Das Fürstbistum Passau übte bis zur Säkularisation 1803 die Grund- und Landesherrschaft im Gemeindegebiet aus. Die drei silbernen Halbmonde im blauen Feld sind das Wappen des bedeutenden niederbayerischen Adelsgeschlechts der Puchberger, die sich nach ihrem Stammsitz Büchlberg nannten und als früheste Grundherren im Ort nachweisbar sind. Die Feldfarben Weiß und Blau sind die bayerischen Landesfarben und weisen auf die Einbeziehung des Hochstifts Passau in das Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts hin.
Politik
Bürgermeister
Gemeinderat=
Der Gemeinderat umfasst 16 Sitze (+ 1. Bürgermeister) und setzt sich wie folgt zusammen:
- FWG: 7 Sitze + 1. Bürgermeister
- CSU: 7 Sitze
- SPD: 2 Sitze
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Ulrich besitzt einen spätgotischen Chor. Das barocke Langhaus wurde 1725 erbaut und 1837 verlängert. Der Turm mit dem Spitzhelm entstand 1837. In der Kirche befinden sich das Gnadenbild Maria mit dem geneigten Haupt aus der Zeit um 1750 und zahlreiche Votivbilder.
Tourismus
Touristen finden in den rund 600 Gästebetten von Hotels, Pensionen, Gasthöfen und Privatunterkünften Platz. Es wird auch Urlaub auf dem Bauernhof angeboten.
Büchlberg bietet viele touristische Einrichtungen:
- Tierpark/Wildpark
- Bibliothek/Bücherei
- Solarium
- Sauna
- Kutschenfahrten
- Betreutes Bergwandern
- Aussichtsturm mit Panoramablick
- Auch die verschiedenen Kirchen und Klöster sowie die Naturdenkmäler sind einen Besuch wert.
Wirtschaft
- Land- u. Forstwirtschaft: 9,3 %
- Produzierendes Gewerbe: 52,0 %
- Handel u. Verkehr: 15,6 %
- Dienstleistung u. übrige Wirtschaftsbereiche: 23,1 %
Einrichtungen
Der Naturfriedhof am Weinberg in Tannöd bei Büchlberg wurde am 1. August 2008 eingeweiht und hat im Landkreis den Charakter eines Pilot-Projektes.
Bildung und Erziehung
- Grundschule Büchlberg
- Kindergarten St. Anna
- Kindergarten St. Laurentius in Denkhof
- Kinderheim St.Josef
Vereine
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Söhne und Töchter
- Hans Eckerl, Busunternehmer
- Max Graf, Gemeinderat
- Hermann Krenn, Altbürgermeister
- Gerda Maderer, Gemeinderätin
Literatur
- Regina Ehm-Klier: Gefahr beim Schwimmen im Steinbruchsee. In: Passauer Neue Presse vom 24. August 2011 (S. 22)
- Ludwig Veit: Passau. Das Hochstift. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXV). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), Laßleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7696-9896-7 (Digitalisat).
Einzelnachweise
Aicha v.W. – Aidenbach – Aldersbach – Bad Füssing – Bad Griesbach i.R. – Beutelsbach – Breitenberg – Büchlberg – Eging am See – Fürstenstein – Fürstenzell – Haarbach – Hauzenberg – Hofkirchen – Hutthurm – Kirchham – Kößlarn – Malching – Neuburg a.I. – Neuhaus a.I. – Neukirchen v.W. – Obernzell – Ortenburg – Pocking – Rotthalmünster – Ruderting – Ruhstorf an der Rott – Salzweg – Sonnen – Tettenweis – Thyrnau – Tiefenbach – Tittling – Untergriesbach – Vilshofen an der Donau – Wegscheid – Windorf – Witzmannsberg