Bischofsmais

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Bischofsmais
Das Wappen von Bischofsmais


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 682 m
Fläche: 46,30 km²
Einwohner: 3.227 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94253
Vorwahl: 09920
Kfz-Kennzeichen: REG
Website: www.bischofsmais.de
Erster Bürgermeister: Walter Nirschl
(Unabhängige Wählergruppe)

Bischofsmais ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen im Bayerischen Wald und staatlich anerkannter Erholungsort.

Lage

Bischofsmais liegt im Vorderen Bayerischen Wald in einem kleinen, von bewaldeten Hügeln umgebenen Talkessel am Fuß der Berge Geißkopf, Einödriegel, Breitenauriegel und Teufelstisch. Die Ortschaft befindet sich etwa 9 km südlich der Kreisstadt Regen, 17 km nördlich von Deggendorf sowie 19 km von Zwiesel entfernt.

Blick auf Bischofsmais mit der Pfarrkirche St. Jakobus

Ortsteile

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Birkenthal, Bischofsmais, Burggrafenried, Burgstall, Dietrichsmais, Doppelmühle, Dürrwies, Fahrnbach, Fichtenbach, Füllersäge, Ginselsried, Großbärnbach, Habischried, Hartwachsried, Hermannsried, Hochbruck, Hochdorf, Jägerwies, Kaltenbrunn, Käsermühl, Kleinbärnbach, Langbruck, Oberbreitenau, Oberried, Oed, Ritzmais, Ritzmaisersäg, Sankt Hermann, Scheibe, Seiboldsried vorm Wald, Stegwiese, Teufelstisch, Unterbreitenau, Wastlsäg und Wolfersbach.

Geschichte

Bischofsmais

Es waren die Bischöfe von Passau, die im 11. Jahrhundert den dichten Urwald maißen und schlagen ließen, in einem Gebiet, das ihnen schon im 8. Jahrhundert der Agilolfinger Herzog Odilo geschenkt hat. Urkundlich erwähnt wird Bischofsmais erstmalig 1135 und 1137 als Besitz eines Bertholdus de Piscolfesmaez. Unweit der Handelsstraße, die durch das Waldgebirge zog, hat der Ort eine reiche Vergangenheit und dürfte auch früher als wahrhafter Schutz dieser Straße gegolten haben. Es wird vermutet, dass die Pfarrkirche auf den Grundmauern einer alten Burganlage steht. Wann die erste Kirche erbaut wurde, ist nicht bekannt, jedoch wird schon 1280 die Seelsorgestelle angeführt, und zwar als der Mutterpfarrei Seebach zugehörig. Erst 1558 nahm ein Pfarrvikar ständigen Wohnsitz. 1893 wurde die Pfarrei Bischofsmais selbständig. Eine frühere, um 1730 erbaute und reich ausgestattete Barockkirche fiel mit der Hälfte des Ortes einem Großbrand am 8. August 1846 zum Opfer. 1851 wurde die neue Kirche erbaut.

Die bei Bischofsmais liegende Wallfahrt Sankt Hermann ist die älteste Gnadenstätte des Bayerischen Waldes. 1322 durch den Einsiedler Hermann aus dem Kloster Niederaltaich gegründet, umfasst der Ort eine Kirche und zwei Kapellen mit reichen Kunstschätzen und Opfergaben sowie tiefempfundener Volkskunst in einer großen Zahl von Votivbildern. Seit 1660 werden die Kirchweih- und Wallfahrtstage von St. Hermann der 10. August, Tag des Hl. Laurentius, und der 24. August, Tag des Hl. Bartholomäus, festlich begangen und auch heute noch strömen zahlreiche Wallfahrer und Gäste an diesen Tagen nach St. Hermann.

Habischried

Der Ort dürfte, wie die Endsilbe -ried aussagt, von den Grafen von Bogen um das Jahr 1200 angelegt worden sein, ebenso der Weiler Burggrafenried. Beide Orte liegen nahe der Westgrenze des Altlandkreises Regen, zwischen den Rinchnacher Schenkungsgebiet und dem Allodbesitz der Grafen von Bogen. Habischried war lange Zeit der Hofmark March zugehörig. Hartwachsried gilt als eine Gründung des Hartwig von Degenberg und wird in einem Erbteilungsbrief des Jahres 1336 erstmals genannt. Oberbreitenau wurde nach fast hundertjährigem Streit mit den Deggendorfer Nachbarn um das Grundrecht auf der Braitenaw vom letzten Degenberger, Hans Siegmund, besiedelt. Im Jahr 1585 vergab er acht Siedlerstellen in rund 1000 Meter Höhe. In Unterbreitenau befand sich 1585 bereits eine Glashütte, die nicht in Betrieb war, demnach schon einige Zeit früher entstanden sein muss. Seelsorglerisch gehören die Orte der ehemaligen Gemeinde Habischried nach Bischofsmais.

Hochdorf

Der Ort Hochdorf hieß bis um das Jahr 1550 Diepoldsmais. Er liegt an dem uralten Weg zwischen Böhmen und Baiern, dessen Benutzung bereits für das 6. Jahrhundert nachgewiesen ist. Die Flurnamen Schloßberg und Burgstall weisen auf einen befestigten Rastplatz hin, der schriftlich aber noch nicht belegt ist. Stark verschliffene Gräben und eine verzweigte Anlage unterirdischer Schrazellöcher sind die einzigen Erinnerungen daran. Die Höfe von Hochdorf/Diepoldsmais gehörten verschiedenen Grundbesitzern, die Mehrzahl zum Pfleggericht Weißenstein. Alle Orte der einstigen Gemeinde gehören seelsorgersch zur Pfarrei Bischofsmais.

Gemeindegebietsreform

Im Zuge der bayerischen Gemeindegebietsreform wurden zum 1. Januar 1971 die Gemeinde Habischried (187 Einwohner, 1.250 ha Gemeindefläche) und zum 1. Mai 1978 die Gemeinde Hochdorf (1.156 Einwohner, 1.939 ha Gemeindefläche) nach Bischofsmais eingemeindet.

Gemeindewappen

Seit 1962 hat die Gemeinde Bischofsmais ein eigenes Wappen. Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat dem Gemeinderatsbeschluss mit Ministerialentschließung vom 1. Juni 1962 zugestimmt. Die Bischofsmütze ist redendes Bild für den Ortsnamen und stellt zusammen mit der Tingierung des oberen Feldes in Silber und Rot eine Verbindung her zu den Bischöfen von Passau. Der grüne Dreiberg ist das Wappenbild der Benediktinerabtei Niederalteich, die als Grundherrschaft und durch die im 14. Jahrhundert entstandene Wallfahrt zum heiligen Hermann mit der Geschichte des Gemeindegebiets verbunden war.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Walter Nirschl (Unabhängige Wählergruppe) Er ist seit 1. Mai 2008 im Amt und wurde 2014 mit 97,01 Prozent der Stimmen wiedergewählt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 7 Sitze (2008: 6)
  • SPD: 3 Sitze (2008: 3)
  • Unabhängige Wählergruppe: 4 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 3)
  • ÖDP: 2 Sitze (2008: 1)

Die Bürgerliste, 2008 mit 3 Sitzen vertreten, trat 2014 nicht mehr an.

Personen

Edgar Stecher hat sich mit viel Engagement als Bürgermeister von 1990-1996 (unabhängige Wählergruppe) für die Gemeinde Bischofsmais verdient gemacht.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere wurde 1848 bis 1951 auf den Mauern der durch Brand zerstörten Barockkirche erbaut.

Kultur

  • Die Musikgruppe Lupos wurde 1998 in Bischofsmais gegründet. Sie zählt zu den bekanntesten und gefragtesten Bands in der Region.

Tourismus

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Bischofsmais
  • Kindergarten St. Hermann

Vereine

  • Eisschützenclub Bischofsmais
  • FFw Bischofsmais
  • Fotofreunde Bischofsmais
  • Pferdefreunde Bischofsmais
  • Deifedisch-Plattler Bischofsmais
  • Soldaten- und Kriegerverein Bischofsmais
  • Skiclub Bischofsmais
  • Trachtenverein Bischofsmais
  • Sportverein Bischofsmais
  • VDK-Ortsverband Bischofsmais
  • Verein für Gartenbau und Landespflege Bischofsmais

Weiterführende Publikationen

  • Johannes Molitor: Zur älteren Geschichte von Bischofsmais. In: Der Bayerwald 2, 2005 (S. 3-21)

Weblinks


Städte und Gemeinden im Landkreis Regen
Wappen Landkreis Regen.png

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